Psychotherapie

»Ich sagte Ihnen, die Psychoanalyse begann als Therapie, aber nicht als Therapie wollte ich sie Ihrem Interesse empfehlen,

sondern wegen ihres Wahrheitsgehalts, wegen der Aufschlüsse, die sie uns gibt über das, was dem Menschen am nächsten geht,

sein eigenes Wesen« 


– Sigmund Freud (1933, GW XV, S.169).

In meiner Praxis biete ich

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) sowie

Analytische Psychotherapie (AP) und Psychoanalyse an. 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie


Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (kurz: TP) ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapiemethode, die u.a. gemeinsam mit der Analytischen Psychotherapie unter den Überbegriff der ‚Psychodynamischen Psychotherapie' zusammengefasst wird. Obgleich die Ursprünge der TP in der Psychoanalyse Sigmund Freuds wurzeln, werden auch die Weiterentwicklungen psychoanalytischer Theorien und psychotherapeutischer Behandlungsmethoden berücksichtigt und in den Therapieprozess integriert, wodurch die TP als etablierte Therapiemethode sowohl zeitgemäß als auch evidenzbasiert ist (s. hierzu Streeck/ Arnswald 2015, S. 11f., S. 29f.). Einschlägige und umfangreiche wissenschaftliche Studien weisen auf die Effizienz und nachhaltige Wirkung der Psychodynamischen Psychotherapie bzw. TP hin (hierzu s. Steinert et al. 2017; Leichsenring 2002, 2004, 2005; zudem s. hierzu Leichsenring/ Rabung 2008; ferner s. hierzu Leuzinger-Bohleber 1985).   




Wann hilft eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?


Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann bei einem großen Spektrum an Problemen indiziert sein, so bspw. bei Beziehungs- oder Bindungsproblemen, Schlafstörungen, persönlichen Krisen, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatischen und somatoformen Störungen, Zwangsstörungen, affektiven Störungen wie bspw. Depression, Ängsten (Phobien, generalisierter Angststörung mit oder ohne Panikattacken), Identitätsfragen bzw. -krisen, Trauer- und Verlusterfahrungen, Traumata, familiären Problemen und auch allgemeineren zwischenmenschlichen Problemen und Schwierigkeiten.




Wie hilft eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?


Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie konzentriert sich auf die Erfassung und Bearbeitung gegenwärtiger Probleme und Krisen, die ihre Ursache im Unbewussten haben. Hierbei steht vor allem die (Selbst-)Erkenntnis im Mittelpunkt. Der Therapieprozess wird wesentlich durch das ‚Verstehen' geleitet, da dieses ermöglicht, profunde Veränderungen im eigenen Leben herbeizuführen und nachhaltig umzusetzen. Zumeist werden diese Veränderungen als wohlfundierte und fließende Entwicklungen hin zu einem selbstbestimmten Leben erlebt.

Mitunter steht hinter der TP die theoretische Annahme, dass Symptome bzw. Krankheitsbilder in gewisser Weise lediglich oberflächliche Phänomene sind, die es in therapeutischer Begleitung, d.h., mitunter Reflexion und Deutung, zu verstehen gilt, wodurch Aufschluss über die Tiefenstruktur, das Unbewusste, eines Menschen, über seine eigentlichen und ursprünglichen Motive, verdrängten Erlebnisse, Erfahrungen und Konflikte erlangt werden kann. Wenn daher nun unbewusste, bspw. verdrängte Konflikte im Rahmen der TP erfolgreich bewältigt und in die eigene Biographie und das Selbstbild integriert werden, können auch die dadurch hervorgerufenen Symptome entfallen. Somit geht das Ziel einer TP über die bloße Beseitigung der Symptomatik hinaus und sollen durch die an den Ursachen orientierten Behandlung die zunächst unbewussten, psychischen Hintergründe erkannt werden, die der Entwicklung des gegenwärtigen Krankheitsbildes bzw. der Problematiken zugrunde liegen (hierzu s. Streeck/ Arnswald 2015, S. 31f., S. 139f.). Hierdurch soll die eigene Autonomie erhöht werden und besteht überdies die Möglichkeit, dass durch die Aufarbeitung unbewusster Konflikte und verdrängter Erfahrungen bzw. die Bearbeitung von (frühkindlichen) Traumata weitreichende und nachhaltige Verbesserungen der psychischen Gesundheit, zwischenmenschlichen Beziehungen und folglich der Lebensqualität insgesamt erreicht werden können (hierzu s. Holder 2009, S. 57). 




Zum Therapiesetting


Die Therapiesitzungen dauern 60 Minuten und finden ein- bis zweimal pro Woche meist im Sitzen statt.

Die Frequenz der Therapiesitzungen hängt primär vom Therapieanlass bzw. Krankheitsbild ab und wird unter Berücksichtigung der beidseitigen Rahmenbedingungen gemeinsam vereinbart. Die Gesamtdauer einer Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie kann sich von einem Zeitraum weniger Monate bis über mehrere Jahre erstrecken.







Literatur:


-Holder, A. in: Ehlers, W.; Holder, A. (Hrsg.) (2009). Psychoanalytische Verfahren Basiswissen Psychoanalyse: Bd. 2. Stuttgart: Klett-Cotta. 

-Leichsenring, F. (2002). Zur Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter und psychodynamischer Therapie. Eine Übersicht unter Berücksichtigung von Kriterien der Evidence-Based-Medicine. Z. Psychosom. Med. Psychother. 48, S. 139-162.

-Leichsenring, F. (2004). Studien zur Wirksamkeit von psychoanalytischer Therapie bei Erwachsenen. Forum Psychoanal. 20, S. 34-39.

-Leichsenring, F. (2005). Are psychodynamic and psychoanalytic therapies effective? Inter. J. Psycho-Anal. 86, S. 841-868.

-Leichsenring, F.; Rabung, S. (2008). Effectiveness of long-term psychodynamic psychotherapy. A meta-analysis. J. Amer. Med. Ass. (JAMA) 300, 13, S. 1551-1565.

-Leuzinger-Bohleber, M. (Hrsg.) (1985). Psychoanalytische Kurztherapien. Zur Psychoanalyse in Institutionen. Opladen: Westdeutscher Verlag.

-Steinert, C.; Munder, T.; Rabung, S.; Hoyer, J.; Leichsenring, F. (2017). Psychodynamic therapy: as efficacious as other empirically supported treatments? A meta-analysis testing equivalence of outcomes. Am. J. Psychiatry 174, S. 943-953. Link: https://ajp.psychiatryonline.org/doi/10.1176/appi.ajp.2017.17010057  

-Streeck, U.; Arnswald, J. (2015). Psychodynamische Psychotherapie. Tübingen: Psychotherapie-Verlag.

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